Hochsensible Kinder


Hochsensibilität ist angeboren und wird vererbt, also sind auch 15 – 20 % aller Kinder hochsensibel, Jungen und Mädchen grundsätzlich in gleichem Maße. Wie bei allen angeborenen Wesenszügen wird deren weitere Entwicklung durch die im Aufwachsen gemachten Erfahrungen beeinflusst. Es liegt also auch in der Verantwortung von Eltern, Lehrern und andere wichtigen Bezugspersonen, wie sich das hochsensible Temperament eines Kindes und sein Umgang damit entwickelt.

Wie Kinder Hochsensibilität erleben können

Hochsensible Kinder reagieren als Säuglinge schon auf kleine z. B. geschmackliche Veränderungen, sie beobachten ausgiebig, später registrieren sie kleinste Details, hinterfragen viel, spielen gerne leise Spiele und tun sich oft schwer mit Veränderungen. Sie gehören meist nicht zu den unternehmungslustigen, neugierig-ausprobierenden „Draufgängern“, sondern sind oft eher zurückhaltend, abwartend und schauen sich die Dinge erst mal in Ruhe an.

In der Schule

Häufig wird ihnen zugeschrieben, sie ließen sich leicht ablenken oder erschienen abwesend und unkonzentriert. In einem solchen Verhalten zeigt sich oft eine Strategie, mit Reizüberflutung umzugehen. Nicht selten sind auch heftige, unkontrollierte Wutausbrüche als Reaktion auf zu viele Eindrücke und Emotionen zu beobachten. Oft werden hochsensible Kinder auch als schwierig, ängstlich oder schüchtern bezeichnet. Sie sind ja auch anders, leider dominiert das idealtypische Bild der Mehrheit und gibt den Ton an, wie ein Kind „richtig“ zu sein habe.

Ihre Aufgabe: Entwicklung unterstützen

Es ist naheliegend, dass viele Kinder mit Anpassung reagieren, um dazuzugehören. Problematisch kann es werden, wenn ein Kind daraus schlussfolgert, der eigenen Wahrnehmung mehr und mehr zu misstrauen. Umso wichtiger ist es daher, das Kind darin zu unterstützen, eine gesunde Selbstwahrnehmung und damit Selbstachtung zu entwickeln.

Das Wichtigste hierbei

Achten Sie also seine Wahrnehmungen und respektieren Sie seine Bedürfnisse und Meinungen. Wenn Sie Scham oder Schuldgefühle feststellen, nehmen Sie diese ernst und versuchen Sie entgegenzuwirken. Relativieren Sie die häufig anzutreffende Tendenz, Vergleich anzustellen. Wie in anderen Zusammenhängen ist es auch hier gut, Hochsensibilität offen anzusprechen, altersgemäß zu beschreiben und in einen positiven Rahmen zu stellen.

Den Fokus auf die Qualitäten richten

Das Heranwachsen eines hochsensiblen Kindes stellt Eltern vor so manche Herausforderung, die andere nicht haben. Das gilt es anzunehmen und sich immer wieder vor Augen zu führen: Ein hochsensibles Kind ist ein außerordentliches Geschenk, das mit seiner feinsinnigen Sicht auf die Dinge ungewöhnliche Glücksmomente schenkt. Ein Coaching kann dabei helfen, die Aspekte herauszuarbeiten, in denen Sie das Entwicklungspotenzial Ihres Kindes optimal bemerken und unterstützen können.